Balkonkraftwerk: Mehrere Solar-Paneele seitlich an einem Balkon

17.03.2025

Balkonkraftwerk und Fensterkraftwerk: Solarstrom für Einsteiger

Wer selbst Strom erzeugen will, muss nicht gleich auf eine große Solaranlage auf dem Dach setzen. Für viele von euch ist das gar nicht möglich – weil ihr zur Miete wohnt, keinen eigenen Dachzugang habt oder euch die Kosten und der Aufwand für eine große Anlage zu hoch sind. Balkonkraftwerke und Fensterkraftwerke bieten eine einfache und günstige Möglichkeit, die ersten Schritte in Richtung eigene Energieversorgung zu machen.

Ein einfacher Einstieg in die Energiewende

Nicht jeder will oder kann sofort große Investitionen tätigen, wenn es um erneuerbare Energien geht. Oft stehen dahinter auch komplexe Entscheidungen , etwa zu passender Technik oder zur Einhaltung von Regulierungen. Balkonkraftwerk oder Fensterkraftwerk hingegen sind unkompliziert und schnell installiert. Die Anlagen sind klein, oft sofort einsatzbereit und benötigen keine aufwändigen Genehmigungen oder Bauarbeiten. Ein perfekter Einstieg, um selbst Energie zu produzieren.

Wer nicht direkt mehrere Tausend Euro für eine große Solaranlage ausgeben will, kann mit einem Mini-Kraftwerk anfangen, Erfahrungen sammeln und sofort Stromkosten sparen.

Was sind Balkonkraftwerke und Fensterkraftwerke?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die direkt am Balkon, auf der Terrasse oder an der Hauswand installiert wird. Ein Fensterkraftwerk funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wird aber am Fenster oder dem Fenstersims befestigt.

Balkonkraftwerke und Fensterkraftwerke bestehen aus:

  • 1 bis 2 Solarmodulen, die Sonnenlicht in Strom umwandeln

  • einem Wechselrichter, der diesen Strom so umformt, dass ihr ihn direkt nutzen könnt

  • einer Einspeisesteckdose, über die der Strom in euren Haushalt fließt

Die Anlagen sind in der Regel steckerfertig und können einfach angeschlossen werden. Manche Modelle werden mit speziell geprüften "Wieland-Steckdosen" betrieben, andere nutzen einfache Schuko-Stecker.

Einstecken, loslegen: So fließt der Strom vom Balkon in die Steckdose

Sobald die Sonne scheint, erzeugen die Solarmodule Gleichstrom (DC). Dieser Strom wird vom Wechselrichter in Wechselstrom (AC) umgewandelt – das ist die Form von Strom, die eure Haushaltsgeräte nutzen.

Der umgewandelte Strom wird dann über die Steckdose direkt in euer Hausnetz eingespeist.

Ganz praktisch heißt das:

  • Alle Geräte, die zu dieser Zeit Strom brauchen, ziehen automatisch zuerst den selbst erzeugten Solarstrom.

  • Erst wenn ihr mehr Strom braucht, als euer Balkonkraftwerk liefert, kommt der Rest vom normalen Stromanschluss dazu.

  • Wenn ihr weniger Strom braucht, als das Kraftwerk produziert, wird der überschüssige Strom in der Regel nicht ins öffentliche Netz eingespeist, sondern verpufft ungenutzt – deshalb lohnt es sich, die Stromnutzung (z. B. Waschmaschine, Laptop, Handy laden) auf die sonnigen Stunden zu legen.

Aktuell dürft ihr in Deutschland bis zu 800 Watt ins Hausnetz einspeisen, ab 2024 wurde die Grenze von früher 600 Watt auf 800 Watt erhöht.

Was müsst ihr bei Balkonkraftwerken beachten?

  • Anmeldung: Jedes Balkonkraftwerk muss beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister (MaStR) gemeldet werden. Das ist online relativ schnell gemacht.

  • Zustimmung vom Vermieter: Wenn ihr Mieter seid, braucht ihr oft eine Erlaubnis, vor allem wenn die Module am Balkon befestigt werden. Für Steckdosen auf dem Balkon braucht ihr aber in der Regel keine Extra-Zustimmung.

  • Versicherung: Prüft bei eurer Hausrat- oder Haftpflichtversicherung, ob mögliche Schäden durch die Anlage abgedeckt sind.

  • Technik: Achtet beim Kauf auf hochwertige, zertifizierte Anlagen – gerade beim Wechselrichter und der Befestigung.

Was kosten Fenster- und Balkonkraftwerke

Ein einfaches Balkonkraftwerk gibt es ab etwa 400 Euro. Für größere Modelle mit 800 Watt und stabiler Halterung müsst ihr mit bis zu 1.200 Euro rechnen.

Ein Fensterkraftwerk funktioniert ähnlich, ist meist etwas kleiner und daher auch günstiger. Je nach Leistung und Ausführung könnt ihr bereits ab etwa 250 bis 500 Euro einsteigen. Besonders kompakte Modelle, die direkt am Fensterrahmen befestigt werden, sind oft günstiger als größere Varianten für den Fenstersims.

Pro Jahr könnt ihr mit einem Balkonkraftwerk – je nach Standort und Ausrichtung – bis zu 200 Euro Stromkosten sparen. Das heißt:

  • Die Anschaffungskosten habt ihr oft in 4 bis 6 Jahren wieder drin.

  • Danach produziert ihr praktisch "kostenlosen Strom" – und das bis zu 20 Jahre lang, je nach Lebensdauer der Anlage.

Ein Fensterkraftwerk spart pro Jahr – je nach Größe und Lage des Fensters – zwischen 100 und 150 Euro an Stromkosten ein. Damit rechnet sich die Anschaffung meist in 3 bis 5 Jahren. Auch hier profitiert ihr danach von eigenem Solarstrom für viele weitere Jahre.

Warum sich ein Start mit Mini-Kraftwerken lohnt

Viele von euch denken vielleicht: "Wenn schon Solarstrom, dann richtig." Aber auch der Einstieg über ein Balkonkraftwerk bietet viele Vorteile:

  • Geringe Kosten und schneller Start: Ihr könnt sofort loslegen, ohne lange Planungen und Genehmigungen.

  • Keine großen baulichen Veränderungen: Gerade für Mietwohnungen wichtig.

  • Flexibilität: Wenn ihr umzieht, nehmt ihr euer Kraftwerk einfach mit.

  • Eigene Erfahrungen sammeln: Ihr seht direkt, wie Solarenergie funktioniert – und könnt später immer noch auf größere Lösungen umsteigen.

Tipp der SAUBER ENERGIE: Solartisch für Garten oder Balkon

Wenn ihr euch für den Sommer ohnehin neue Garten- oder Balkonmöbel holen wollt, denkt doch mal über einen Solartisch nach. Diese innovativen Tische produzieren Strom direkt auf der Tischfläche – perfekt, um einmal das Handy zu laden oder ein bisschen Solarstrom für anderen Eigenverbrauch zu erzeugen.

Warum ergänzender Ökostrom eine gute Wahl ist

Auch wenn ihr mit eurem Balkonkraftwerk schon eigenen Strom produziert, braucht ihr in der Nacht und an dunklen Tagen weiterhin Strom aus dem Netz.

Mit Ökostrom der SAUBER ENERGIE stellt ihr sicher, dass auch dieser Strom aus 100 % erneuerbaren Energien kommt – nicht aus Kohle oder Atom. Zusätzlich unterstützt ihr automatisch Wald- und Klimaschutzprojekte, die noch mehr CO₂ binden.

Kleine Solaranlage, große Wirkung

Mit einem Balkonkraftwerk oder Fensterkraftwerk könnt ihr ganz einfach Teil der Energiewende werden. Auch ohne Dach und großes Budget könnt ihr etwas bewegen.

Wer selbst Energie erzeugen möchte und Lust auf ein eigenes kleines Kraftwerk hat, findet in Balkonkraftwerken und Fensterkraftwerken eine der einfachsten Möglichkeiten, aktiv zu werden und die Energiewende mitzugestalten.

 

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