
04.03.2025
Geschlechtergleichheit stärkt den Klimaschutz
Murniah aus Indonesien erinnert sich gut an die Unsicherheit während ihrer ersten Schwangerschaft. In ihrem Dorf gab es kaum medizinische Versorgung oder Informationen zu Mutter-Kind-Gesundheit. Heute leitet sie ein Programm, das Frauen durch Beratung und besseren Zugang zu medizinischer Betreuung unterstützt.
Geschichten wie diese zeigen: Frauen sind entscheidend für den Wandel. Sie tragen Verantwortung in ihren Familien, bewahren die Natur und gestalten ihre Gemeinschaften. Doch oft fehlen ihnen die Mittel, um ihre Rolle voll auszufüllen.
Unsere Klimaschutzprojekte setzen hier an: Sie reduzieren nicht nur CO₂-Emissionen, sondern stärken gezielt Frauen vor Ort.
Klimaschutz braucht Geschlechtergerechtigkeit
Frauen sind von der Klimakrise oft besonders betroffen, aber auch Schlüsselakteurinnen in der Bewältigung.
Das UN-Nachhaltigkeitsziel 5 fordert gleiche Rechte, Chancen und Mitbestimmung. „Nachhaltigkeit bedeutet für uns mehr als CO₂-Kompensation. Es geht darum, gerechte Strukturen zu schaffen, in denen alle Menschen eine Zukunft haben“, sagt Nina Zimmer, Geschäftsführerin der SAUBER ENERGIE.
Unsere internationalen Klimaschutzprojekte setzen genau hier an: Sie schaffen wirtschaftliche Perspektiven, fördern Bildung und verbessern die Gesundheitsversorgung für Frauen.
Katingan Mentaya: Frauen als Gestalterinnen der Zukunft
Im Gebiet des Katingan Mentaya Projekts in Indonesien leben viele Gemeinden in abgelegenen Dörfern, oft ohne verlässlichen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder wirtschaftlichen Chancen.
Frauen sind dabei besonders benachteiligt – sie haben seltener eigenes Einkommen, sind stärker von gesundheitlicher Unsicherheit betroffen und haben weniger Einfluss auf Entscheidungen. Gleichzeitig spielen sie eine zentrale Rolle in der Versorgung ihrer Familien und im Schutz der natürlichen Ressourcen.
Das Katingan Mentaya Projekt setzt hier an: Es schafft Möglichkeiten, damit Frauen wirtschaftlich unabhängig werden, medizinische Unterstützung erhalten und aktiv zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Gemeinschaft beitragen.
Wirtschaftliche Unabhängigkeit durch Handwerk und Unternehmertum
Drei Frauen aus Parigi Village haben eine Webgemeinschaft gegründet. Sie stellen nachhaltige Körbe aus Purun-Gras her, das in der Region wächst. Die Körbe werden direkt vom Projekt aufgekauft und in den Wiederaufforstungsgebieten genutzt. So entsteht eine lokale Wertschöpfung, die den Frauen langfristige Perspektiven bietet.
Darüber hinaus unterstützt das Projekt Frauen dabei, eigene Geschäftsideen umzusetzen. In Mentaya Seberang erhalten sie Schulungen zu Unternehmensführung und Finanzen. Einige Frauen haben sich auf Näharbeiten spezialisiert, andere bauen Heilpflanzen an, die in der traditionellen Medizin eine wichtige Rolle spielen. Diese wirtschaftlichen Initiativen stärken nicht nur die Frauen, sondern auch die gesamte Gemeinde.
Gesundheitsversorgung für abgelegene Dörfer
Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist in vielen ländlichen Regionen Indonesiens eingeschränkt. Besonders für Schwangere kann das gefährlich sein. Murniah aus einem der umliegenden Dörfer erlebte diese Unsicherheit selbst. Es fehlte an medizinischer Betreuung und an Wissen über Schwangerschaft und Geburt. Heute setzt sie sich dafür ein, dass andere Frauen besser informiert sind. Sie organisiert Treffen, in denen werdende Mütter lernen, welche Gesundheitsangebote ihnen zur Verfügung stehen.
Zusätzlich hat das Katingan Mentaya Projekt eine mobile Klinik ins Leben gerufen. Ärzteteams reisen per Boot in entlegene Dörfer, bieten Untersuchungen an und versorgen Patientinnen mit Medikamenten. Das verbessert die Gesundheitssituation in den Gemeinden erheblich.
Frauen im Einsatz für den Waldschutz
Wiederkehrende Waldbrände bedrohen die Region und ihre Torfmoorwälder, die enorme Mengen CO₂ speichern. Die Dorfgemeinschaften werden im Brandschutz ausgebildert und mit Ausrüstung versorgt. In Mentaya Seberang haben sich Frauen zu einer Brandschutz-Patrouille zusammengeschlossen. Eine Aufgabe, die sonst eher Männer übernehmen. Sie überwachen Risikogebiete und helfen, Feuer einzudämmen.

Rimba Raya: Frauen gestalten Wandel in ihren Gemeinden
In den Gemeinden rund um das Rimba Raya Projekt fehlen Frauen oft wirtschaftliche Chancen und Bildungszugang. Das Projekt fördert gezielt ihre finanzielle Unabhängigkeit, Bildung und Gesundheitsversorgung.
Kooperativen und Mikro-Unternehmen für finanziellen Spielraum
Ein eigenes Einkommen gibt Frauen mehr Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit. Deshalb fördert das Rimba Raya Projekt Frauenkooperativen, in denen sie nachhaltige Produkte herstellen und verkaufen. Ein Beispiel ist die Zuper Shrimp Paste Kooperative, in der Frauen aus der Region Garnelenpaste nach traditioneller Methode produzieren. Durch bessere Produktionsbedingungen und Unterstützung im Vertrieb steigern sie ihre Einnahmen und stärken ihre wirtschaftliche Position.
Zusätzlich wurden weitere Mikro-Unternehmen gegründet, darunter Betriebe für Hühner- und Eierproduktion, gesalzene Fischwaren und traditionelles Handwerk. Diese Initiativen ermöglichen es Frauen, aktiv am Wirtschaftsleben teilzunehmen und finanzielle Sicherheit für sich und ihre Familien zu schaffen.
Bildung als Sprungbrett für die Zukunft
Viele Frauen in der Region hatten bisher keinen Zugang zu Bildung. Die Rimba Raya Biodiversity Reserve fördert Alphabetisierungsprogramme und praktische Schulungen, um ihnen wirtschaftliche Eigenständigkeit zu ermöglichen.
Bessere Gesundheitsversorgung für Frauen und Kinder
Das Floating Clinic Programm bringt Gesundheitsversorgung dorthin, wo sie gebraucht wird. Die mobile Klinik fährt entlegene Dörfer an, untersucht Patientinnen und versorgt sie mit Medikamenten. Schwangere erhalten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, und Kinder werden mit Vitaminen und wichtigen Nährstoffen versorgt. Gesundheit geht aber über medizinische Behandlung hinaus. Frauen erhalten Schulungen zu Familienplanung und Hygiene, um langfristig ihre Lebensqualität zu verbessern.

Matavén: Indigene Frauen als Hüterinnen von Kultur und Natur
Im Resguardo Selva Matavén in Kolumbien leben über 22.000 indigene Menschen aus sechs Ethnien. Frauen spielen hier eine tragende Rolle: Sie bewahren traditionelle Kenntnisse, setzen sich für Bildung ein und gestalten die Gemeinschaft aktiv mit.
Bildung und politische Teilhabe für Frauen
Das Projekt verbessert die Lernbedingungen für fast 10.000 Kinder und Jugendliche und ermöglicht es insbesondere Mädchen, zur Schule zu gehen. Mehr als 10.800 Frauen sind direkt in die lokale Regierungsführung eingebunden und übernehmen Verantwortung in Entscheidungsprozessen. Sie bringen ihre Perspektiven in die Verwaltung ein und tragen dazu bei, dass soziale und ökologische Herausforderungen in den Gemeinden besser bewältigt werden.
Investition in Frauen stärkt ganze Gemeinschaften
Fast 90 % der Einnahmen aus dem Matavén-Projekt fließen in indigene Programme, die von den Gemeinschaften selbst verwaltet werden – ein Modell, das nachhaltige Entwicklung von innen heraus fördert.

Sauberes Wasser für Gesundheit und Bildung
Sauberes Trinkwasser ist die Basis für Gesundheit und Entwicklung. Doch in vielen Regionen verbringen Frauen und Mädchen Stunden damit, Wasser zu holen – Zeit, die für Schule oder Arbeit fehlt.
Das Safe Water Programm von Impact Water stellt Wasseraufbereitungssysteme bereit, die Schulen mit sauberem Trinkwasser versorgen. Das reduziert nicht nur Krankheiten, sondern gibt Frauen und Mädchen mehr Zeit für Bildung und eine unbeschwertere Kindheit.
Gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit und Klimaschutz
Als Unternehmen kompensieren wir die Emissionen unserer Gas- und Mobilfunktarife mit internationalen Klimaschutzprojekten. Dabei achten wir darauf, dass diese Projekte nicht nur CO₂ binden oder reduzieren, sondern auch soziale Gerechtigkeit fördern.
Besonders wichtig ist uns, dass Frauen vor Ort bessere Zukunftsperspektiven erhalten. Klimaschutz braucht Geschlechtergerechtigkeit Klimaschutz und Geschlechtergleichheit sind untrennbar verbunden.
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