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22.04.2021

Die Zukunft der Mobilität

Pendler trifft es am härtesten: Je nach Route verbringen sie jährlich bis zu sechs Tage im Stau. Und das, während die Fläche, die für den Verkehr verbraucht wird, stetig zunimmt. Es sind immer mehr Autos und Lkws unterwegs, bei Letztgenannten etwa gab es einen Zuwachs von rund 30 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. In den Städten macht alleine die Parkplatzsuche 30 Prozent des Verkehrs aus, weil Fahrer durchschnittlich fast zehn Minuten unterwegs sind, wenn sie in der Nähe ihres Ankunftsortes nach einem Parkplatz suchen.

 

 

 

Mehr Fahrzeuge, mehr Emissionen

Auch für das Klima hat das Folgen: Seit 2017 steigen die Emissionen wieder, die jahrelang abgenommen hatten. Obwohl einige Fahrzeugtypen immer schadstoffärmer unterwegs sind, ist die Gesamtmenge an CO2-Emissionen um 22 Prozent höher als noch 1995 – wegen der vielen Lkws und unnötig großen SUV-Modelle.

2020 gab es durch die Corona-Pandemie viel weniger Verkehr und damit Staus als sonst. Sollten die Pandemie-Einschränkungen enden, könnte allerdings ein Anstieg beim privaten Autoverkehr drohen, da viele Menschen wieder zur Arbeit müssen, den ÖPNV aber meiden.

 

Tschüss, Verbrenner

Norwegen plant als erstes Land, ab 2025 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. Deutschland wird früher oder später nachziehen. Schon jetzt ist das eigene Auto für viele junge Menschen in der Stadt nicht mehr von Bedeutung. Die teuren Anschaffungs- und steigenden Betriebskosten stehen nicht mehr im Verhältnis zu den meist gut verfügbaren Bus- und Bahnnetzen. Die Zukunft gehört, so scheint es, den nachhaltigen Antrieben. Die meisten Studien kommen zu dem Ergebnis, dass bis 2040 auf unseren Straßen mehrheitlich Fahrzeuge mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb unterwegs sein werden.

 

Sind E-Autos wirklich ökologischer?

Die Batterie, der Strom zum Aufladen, das Fahrzeug selbst: Immer wieder wird darüber diskutiert, ob Elektrofahrzeuge wirklich umweltfreundlicher sind als Autos mit herkömmlichem Antrieb. Schließlich ist die Produktion der Stromer – besonders die der Batterie – sehr energieaufwendig. Studien zeigen, dass ein (gewerblich genutztes) E-Auto mit 180 000 Kilometer Fahrleistung ein Drittel weniger klimaschädlicher Emissionen im Laufe seines Lebens produziert hat als ein vergleichbarer Diesel-Pkw. Überprüfen lässt sich dies mit einem Elektromobilitäts-Flottenrechner des Öko-Instituts.

 

Rohstoffproblematik bei E-Autos

Die Förderung der Rohstoffe, vor allem für die Akkus, darunter Lithium, Kobalt und Seltene Erden, sind alles andere als umweltfreundlich und sozialverträglich. Auch das Problem der Entsorgung verbrauchter Batterien ist noch nicht gelöst. Dieses Problem ist nur durch eine effiziente Nutzung der Rohstoffe und konsequentes Recycling lösbar. Doch schon jetzt haben sich Unternehmen dieses Problems angenommen. So hat zum Beispiel Li-Cycle  eine Methode entwickelt, Lithium-Ionen Batterien in ihre Grundbestandteile zu zerlegen und für neue Batterien und Einsatzgebiete aufzuarbeiten. Und auch das deutsche Unternehmen ImpulsTec hat eine Anlage entwickelt, die Elektroschrott in ihre Bestandteile zerlegt und filtert.

 

Wie geht es in den Städten weiter?

2030 werden voraussichtlich zwei Drittel der Menschen in Ballungsgebieten mit über einer Million Einwohner wohnen. Carsharing, autonomes Fahren und intelligente Verkehrsleitsysteme werden in den Smart Citys den Verkehr komplett verändern, auch darüber herrscht bei Experten Einigkeit. Wie genau, ist schwer zu sagen – denn manche Modelle sagen sogar eine Zunahme des Stadtverkehrs voraus: weniger private Pkws, dafür aber deutlich mehr Roboterauto-Fahrten.

 

Möglichst smart ans Ziel

Laut der ADAC-Studie „Die Evolution der Mobilität“ legen wir Deutschen im Jahr 2040 voraussichtlich zusammen knapp 1,3 Billionen Kilometer jährlich per Pkw, Bus, Bahn, Flugzeug und Schiff zurück. Auch dann wird das Auto immer noch das beliebteste Fortbewegungsmittel mit einem Anteil von 75 Prozent im Mobilitätsmix sein.

Vor allem aber in den Ballungsgebieten gewinnt die eigene Muskelkraft wieder enorm an Bedeutung. Den Weg zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen, ist oft effizienter. Die Mobilität von morgen soll schnell und unkompliziert ans Ziel führen. Das Smartphone wird zum digitalen Schlüssel, Ticket und Wegweiser.

 

Mobilitätsmix für Stadt und Land

Die Mobilität der Zukunft vermischt den öffentlichen und den Individualverkehr immer mehr und sorgt auch für Anbindung auf dem Land. Mit dem Rad an den Bahnhof und mit der Bahn ans Ziel: vernetzte Mobilität, die alle Angebote miteinander verbindet. Je nach Zielort sucht eine App auf unserem Smartphone in Sekundenbruchteilen nach dem schnellsten Weg und verknüpft die einzelnen Mobilitätsangebote miteinander. Eine Art Logistikprinzip, das nicht neu ist, schließlich werden Güter schon lange in Ketten transportiert. Das durchgängige Bezahlsystem ist es aber, das maximalen Komfort bietet. Es geht nicht mehr um Mobilität, die einen Status widerspiegelt, sondern es geht darum, in einem multimobilen Zeitalter möglichst smart ans Ziel zu kommen.

Unser Fazit: Der beste Autoverkehr ist der, der nicht stattfindet – Carsharing, Fahrräder, Busse und Bahnen sind die bessere Alternative zum Individualverkehr. Und wenn schon ein Auto, dann am besten ein sparsamer kleiner Flitzer.

 

Kleine Schritte, um die Verkehrsbelastung schon heute zu verringern

In diesem Monat wollen wir dich dazu motivieren, den Verkehr zu entlasten. Das ist nicht nur gut fürs Klima, sondern hilft auch dabei, Staus zu vermeiden, wenn genügend Menschen mitmachen.

  • Strecken von bis zu zwei Kilometer kannst du bequem zu Fuß zurücklegen. Wenn du Entfernungen bis fünf Kilometer zurücklegen willst, dann nimm am besten das Fahrrad.
  • Nutze Klimaanlage und Heckscheibenheizung im Auto nur, wenn es wirklich nötig ist. Schalte sie vor Fahrtende rechtzeitig ab. So sparst du 10 bis 30 Prozent Benzin.
  • Der Umweltbonus beim Neukauf eines Elektroautos wurde bis 2025 verlängert und auf bis zu 5.000 Euro erhöht. Auch im Urlaub kannst du auf den nachhaltigeren E-Mietwagen setzen.
  • Fernreisen müssen nicht jedes Jahr sein. Ein Flug setzt große Mengen CO2 frei. Probier doch mal Urlaub im eigenen Land oder fahr mit dem Zug in ein Nachbarland.
  • Bei mehr als drei Milliarden Paketsendungen jährlich ist ganz schön viel los auf unseren Straßen. Überlege dir vor dem Bestellen, ob du die Produkte wirklich brauchst. Oder Bestellungen bündeln kannst. Spart auch noch ganz schön viel Geld!

 

Bist du dabei?

Du hast selbst gute Ideen für Klima- und Umweltschutz? Teile deine Vorschläge mit uns und anderen auf Facebook, Instagram oder unserer Aktionsseite. So können wir gemeinsam immer mehr Menschen auf das Thema aufmerksam machen und inspirieren, selbst etwas zu ändern.

Für jeden realistischen Vorschlag, den du uns auf unserer Mitmach-Seite schickst, pflanzen wir über Bergwaldprojekt e.V. einen Baum und haben auch ein kleines Dankeschön für dich persönlich.

 

 

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